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BERG 2017: Die Hölle, das sind die Anderen
Spezies Hiker versus Spezies Biker: Eine Studie zum Revierverhalten des Homo sapiens in den Alpen

Sind Wetter und Tourenbedingungen günstig? Passt das Outfit? Sind wir gut versichert? Haben wir Netz? Ist der Parkplatz am Ausgangspunkt weder zu teuer noch zu voll?
Dann sollte einer perfekten Wander- oder Mountainbike-Tour nichts mehr im Wege stehen! Leider gibt es da ein immer größer werdendes Problem: die modernen „Fressfeinde“ im eigenen Revier. Und in unserem archaischen Inneren beginnt sich etwas zu regen: der Instinkt, der in Urzeiten das Überleben der menschlichen Spezies gesichert hat, die Aggression gegen Artfremdes, der Zusammenhalt in der eigenen Gruppe. Mit einem Wort also: der Wolf in uns erwacht.

Zweikampf Adrenalin gegen Endorphin
Stechende Sonne am stahlblauen Himmel. Das Knirschen der Kiesel unter den Schuhsohlen. Spürbarer Atem. Der Geschmack von Bergluft auf
der Zunge. Kaum vernehmbares Rauschen eines Wildbaches in der Ferne. Einsamkeit. Unberührtheit. Freiheit. Ein dünner Schweißfilm auf der
Stirn, Puls 130 und die berühmte Endorphin-Ausschüttung, die Ersatzdroge der Bewegungsmenschen. Ein unbestimmtes Gefühl der Macht, die Berge gehören mir! Plötzlich: ein Quietschen, ein akustischer Eindringling. So ein Geräusch kommt in der Natur nicht vor, kein Mensch, kein Tier, keine Pflanze, kein Stein erreicht diese Frequenz. Jetzt das Geräusch von schleifendem Sand auf hartem Untergrund und auftauchende Schatten … der Feind am Pfad!
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